Einer, der auszog, um in die Heimat zurückzukehren • Norbert Ferk praznuje

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Eine Pfarre lebt davon, dass situationsbezogen (besondere Feste, Ereignisse, Jubiläen, Ehrentage) gewürdigt wird. Die zu würdigenden langjährigen Tätigkeiten innerhalb der Pfarre werden dann zu „gegebener Zeit“ durch die Diözese als „Ehrungen“ hervorgehoben. Unbeschadet dieser diözesanen Ehrungen einzelner verdienter Persönlichkeiten, die zu gegebenem Anlass seitens der Pfarre vorgeschlagen und von der Diözese vorgenommen werden, „lebt und leibt“ eine Pfarre von der gelegentlichen Würdigung einzelner Mitglieder für ihren treuen und beständigen Einsatz in der Pfarre. Um so wichtiger sind deshalb die zeitnahen und situationsbezogenen Würdigungen in der Pfarre. Eine Meisterin dieser situationsbezogenen und ehrlichen Würdigungen in der Pfarre ist auch unsere derzeitige PGR-Obfrau Frau Martina Urban aus Oberdorf- Gornja vas. So ist ihr am sogenannten Leonhardisonntag, dem 06.11.2022, zum Abschluss der Hl. Messe in der Wallfahrtskirche Heiligenstadt- Sveto mesto wieder überraschender Weise für den Betroffenen gelungen, folgende Würdigung innerhalb der Pfarre zu begehen.

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Vor 75 Jahren wurde Herr Norbert Ferk in eine kinderreiche Familie in Hart- Breg hineingeboren. Schon mit jungen Jahren, gleich nach dem Bundesheer zog es ihn in die Schweiz, um dort seinen Lebensunterhalt zu verdienen. So hatte er schon eine Aufenthaltsgenehmigung für Johannesburg in Südafrika in der Hand, als ihm am Bodensee eine junge Frau da zwischen kam und seine Pläne völlig auf den Kopf stellte. In Arbon am Bodensee wurde geheiratet und später in St. Gallen eine gemeinsame Lebensexistenz aufgebaut. Drei Töchter wurden geboren und deren Ausbildung gefördert. Gerne erzählt er von seiner Arbeit als Baupolier bei der Baufirma Bärlocher AG, wo er v.a. Bauarbeiter aus dem ehemaligen Jugoslawien heranbildete, um große Bauprojekte v. a. im Hochbau umsetzen zu können. Seine Sprachkenntnisse und die Übernahme der Schweizer Ausdrucksweise kamen ihm hier zu Gute, denn gute Arbeiter zu finden und sie zu halten, war damals genauso schwierig wie heute.

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Die gesellschaftliche Einbindung war voll da, einige Zeit wirkte er sogar als Pfarrgemeinderat mit, um große Renovierungsarbeiten an der Kathedrale in St. Gallen umzusetzen. Auch die Gemeinschaft in der grünen Zunft, ein Schiff am Bodensee und viele gemeinsame Reisen mit seiner Frau Ursula prägten diese Zeit. Und trotzdem brach die Verbindung zu seiner Heimat in Kärnten nie ab. V. a. kirchliche Feiertage wie Weihnachten und Ostern verbunden mit all seinen Bräuchen lassen sich hier anders feiern als in der neuen Heimat. Schließlich wurde der Entschluss gefasst, die Zelte in der Schweiz allmählich abzubrechen bzw. an die Kinder zu übergeben, um in die alte Heimat zurückzukehren. In Bleiburg- Pliberk mit dem Blick auf die geliebte Petzen- Peca wurde am Bahnweg ein großes Haus gebaut, um schließlich bei der Pensionierung ganz hierher zu ziehen. Doch die geplante schöne Zeit wurde durch die schwere Erkrankung seiner Frau Ursula jäh unterbrochen und sie verstarb versehen mit den hl. Sterbesakramenten am 30. Dezember 2016. Ihre letzte Ruhestätte fand sie im Familiengrab auf dem Pfarrfriedhof in Schwabegg.

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Dies war auch den Beginn seiner Tätigkeit in der Pfarre Schwabegg- Žvabek. Als erstes übernahm er die Rasenpflege am Pfarrfriedhof, um seiner dort beigesetzten Frau ganz nahe zu sein. Heute gilt der Pfarrfriedhof in Schwabegg- Žvabek als einer der schönsten Friedhöfe weit und breit, was ein großer Verdienst von Herrn Norbert Ferk und seiner Geschwister ist, die ihm immer wieder dabei helfen. Bei Grabveränderungen hat er stets ein wachsames Auge, um gerade Linien zu schaffen, die ein einheitliches Gesamtbild ergeben.

Der Besuch der Sonntagsmesse und das anschließende Zusammenkommen im Pfarrhof ließ eine Runde heranwachsen, die stark miteinander verbunden ist, die sich immer mehr in das Pfarrleben mit ehrenamtlichen Tätigkeiten eingebracht hat. Treibender Motor war dabei stets als „unser Pfarrpolier“ bezeichnete Herr Norbert Ferk, der mit viel Sach- und Menschenkenntnis vorging. So leitete er die Arbeiten bei der Errichtung eines Parkplatzes beim Pfarrfriedhof und der Verlegung von Randziegeln für die leichtere Rasenpflege um die Pfarrkirche. Er wirkte bei der Sichtbarmachung der Filialkirche St. Georgen am Berge mit. Er ist auch der Sicherheitsexperte der Pfarre. Als voriges Jahr Eisblöcke vom Kirchturm zu fallen drohten, alarmierte er noch vor der Christmette die Feuerwehr, die mit der Drehleiter von Bleiburg anrückte, um mit einem Wasserangriff die Gefahr zu bannen. Jedes Jahr wirkt er auch beim alljährlichen Kirchenputz in der Pfarrkirche mit.

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Heuer trug er die Hauptverantwortung für die Errichtung eines Tennenbodens im Pfarrstadl sowie für die Verlegung von Steinplatten beim Eingang in die Sakristei und die Drainagierung rund um die Wallfahrtskirche Heiligenstadt. Eine Mauerbank der Vorlaube wurde mit alten Steinplatten ausgestattet. Die Osttiroler Kirchturmkletterer, die gleichzeitig die Kirchturmfassade renovierten, haben ehrfurchtsvoll vom „Schweizer Polier“ gesprochen und die klaren Mauerfugen sind ein beredtes Beispiel dafür. Heuer wurden auch Obstbäume im Pfarrgarten gepflanzt, die mit den Namen aller Mitwirkenden dieser besonderen Arbeitstruppe der Pfarre ausgestattet wurden.

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Ein dreiviertel Jahrhundert Lebenszeit ist ein guter Grund, um dankbar zu sein. Am Leonhardisonntag, den 06.11.2022, am Geburtstag selbst wurde er von PGR-Obfrau Martina Urban mit einer Laudatio am Ende der Hl. Messe in Heiligenstadt- Sveto mesto und einem bildhaften Geschenk all seiner Taten überrascht und geehrt. Nach dem Marienlied stimmten alle ein fröhliches Geburtstagslied an, das er selbst gerne bei zahlreichen Geburtstagsfeiern anstimmt. Tränen der Freude und der Dankbarkeit waren bei vielen Anwesenden zu sehen, denn dies ist ein Zeichen der Freude über das eigene Leben. Ad multos annos! - Na mnoga leta! - Auf viele glückliche und gesunde Jahre!

MG, u.a.

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Norbert Ferk praznuje

 

Kol’kor kapljic, tol’ko let,
Bog naj ti da na svet živet!

Živijo, oj živijo,
oj živijo na svet’!

Kol´kor zvezdic vrh neba,
tol´ko let naj Bog ti da!

Živijo, oj živijo,
oj živijo na svet’!

Naj bo stara al’ pa mlada,
vsaka ima Norberta rada.

Živijo, oj živijo,
oj živijo na svet’!

Kdor pa kislo se drži,
ta za našo družbo ni!

Živijo, oj živijo,
oj živijo na svet’!

Kdor pa z nami hoče bit´,
mora z nami vince pit´.

Živijo, oj živijo,
oj živijo na svet’!

(ljudska)

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