Jesus liebte die Menschen und die festliche Gemeinschaft mit ihnen • Jezus je ljubil ljudi in je praznoval z njimi

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Pfarrfest, das viel zu denken und nachzudenken gibt

1.Sollen wir – oder sollen wir nicht?
Vor dieser Frage standen heuer die für die Pfarre Schwabegg Mitverantwortlichen Pfarrgemeinderatsmitglieder, angesichts der aktuellen und gebotenen Corona-Epidemie-Schutzmaßnahmen und der Durchführbarkeit des jährlichen Pfarrfestes. Das Pfarrfest war schon langfristig geplant für So.,06. August 2020

2.Biblische Bedenken
Einerseits wurde gemeint, dass Jesus auch keine „Pfarrfeste“ gefeiert habe und es ihm mehr um die einzelnen Menschen und deren Wohlergehen ging. Wie wahr, wie wahr! – Und dennoch:
Anderseits zeigen viele biblische Text, dass und wie Jesus die Begegnung mit den Menschen in Gemeinschaft gerade anlässlich eines Festes (z. B. Hochzeit von Kana, Mahl mit den „Sündern“, sein eigenes Abschiedsmahl (sog. „Letztes Abendmahl“) geliebt und an diesen Festen teilgenommen hat mit den Jüngern und Jüngerinnen.
Dass das nicht ohne Widerspruch blieb, darauf weisen die Evangelien auch deutlich hin: Viele „Fromme“ nahmen daran Anstoß, dass Jesus mit besonderer Vorliebe an Festen mit sog. Sündern und Außenstehenden teilgenommen hat und machten besonders den Jüngern zum Vorwurf, dass sie mit diesem „Jesus in schlechter Gesellschaft“ (Adolf Holl) unterwegs waren:

Dazu zwei exemplarische Bibelstellen:
- Lk 5,29-35: Alles zur rechten Zeit: Feiern (essen und trinken) – Fasten!
- Mt 11,18-19: Allen kann man es nicht recht machen!

Dass bei den Feiern, an denen Jesus teilnahm, auch die bei den Juden generell und streng zu beachtenden Reinigungs- und Hygienevorschriften zu beachten waren und eingehalten wurden, darauf weisen u. a. hin:
- Joh 2,6: Die Erzählung von der Hochzeit von Kana und die 6 Wasserkrüge zur Reinigung beim Betreten des Festes.
- Lk 7, 31-50 [bes. 7,44c]: Hygiene ist Anstand

3. Aktuelle Bedenken und entsprechende Maßnahmen
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Die bestehenden Schutzvorschriften für gemeinschaftliche Feiern und Begegnungen mussten uneingeschränkt beachtet und eingehalten werden. 
Der Rat und die Beratung von im Gesundheitswesen erfahrenen Personen sowie die gesundheitspolitischen Hinweise und Vorschriften haben uns sehr geholfen, das Pfarrfest so vorzubereiten und zu organisieren, dass das persönliche wie auch gemeinschaftliche gesundheitliche Wohl der Teilnehmenden gewahrt und gefördert wurde, dazu gehörten z. B.:

- Genügend abstandgesicherte Sitzgelegenheiten im Freien auf der Pfarrhofwiese
- Mund-Nasen-Schutzmaskenpflicht beim Servierpersonal
- Genügend Desinfektionsmöglichkeiten für die Hände
- Voneinander getrenntes Servierpersonal für die Speisen und Getränke und das Abservieren; dazu vorgeschriebene jeweils durchzuführende Desinfektionsmaßnahmen
- R
egistrierung der Teilnehmenden zum Nachvollziehen eines evtl. Infektionsvorkommens (die Registrierung erfolgte durch eine anerkannte Vertrauensperson und nach datenschutzrechlichen Vorgaben; diese Listen werden 30 Tage lang aufgewahrt und danach verlässlich vernichtet)
- Feier im Freien, Spielmöglichkeiten für Kinder und Jugendliche

4. Der Entschluss zur Fortsetzung der Pfarrfesttradition und zur Durchführung

IMG 20200907 WA0005Das Schwabegger Pfarrfest ist vor 5 Jahren aus einem Mitarbeiterfest entstanden, zu dem nach einer Sonntagsmesse alle ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Pfarre bei einer Grillerei vor der Pfarrstadl eingeladen worden sind.

Nach dem damals sehr gelungenen Mitarbeiterfest wurde im Pfarrgemeinderat überlegt und beraten, wie die Fortsetzung und Bildung einer guten Pfarrfesttradition künftig aussehen sollte. Einmütig kam der Pfarrgemeinderat damals zu der Auffassung: Ein Pfarrfest feiert eine Pfarre nicht allein für sich, sondern mit allen im Ort und Pfarrgebiet. Ein Pfarrfest ist praktische Glaubensverkündigung: Alle, die kommen, sind willkommen, keiner ist ausgegrenzt, weil er vielleicht „nicht so oft in die Kirche geht“.
Die Pfarre will niemanden vereinnahmen, sondern sie will vielmehr niemanden ausschließen. 
Auch heuer sorgten private und öffentliche Sponsoren sowie Firmen der Pfarre dafür, dass die Getränke und das Essen für alle Teilnehmenden weiterhin kostenlos zur Verfügung gestellt werden konnten. Die Gemeinschaftspflege und der Gesprächsaustausch sind und bleiben das vorrangige Ziel dieses Pfarrfestes.

Nach einem Monat des vorgenommenen Abwartens kann nun gesagt werden, dass die eingehaltenen Sicherheitsmaßnahmen gewirkt und zum großen Erfolg dieses Pfarrfestes beigetragen haben. Durch diese vorbildhafte Vorgangsweise konnte gezeigt werden, dass es auch anders geht.IMG 20200907 WA0002

So war das Pfarrfest nach der festlich gefeierten Sonntagsmesse in der Pfarrkirche durch Pfarrvorsteher Mag. Michael Golavčnik, am 06. August 2020 ein voller Erfolg: ein Treffpunkt von Jung und Alt, von Alteingesessenen und Neuzugezogenen, auch die hohe Politik der Gemeinde durch Bürgermeister und Vizebürgermeister stellte sich ein.
Ganz im Sinne des Herrn Bürgermeisters wurde bei diesem Pfarrfest auch mit der örtlichen Wirtin Frau Andrea Steharnig vlg. Lukner zusammengearbeitet, die einen köstlichen Schweinsbraten mit Semmelrolle und Sauerkrautsalat auftischen konnte. Seniorchefin Amalia ist schon um 4 Uhr in der Früh aufgestanden, um den hauseigenen Schweinsbraten in zwei Durchgängen im altehrwürdigen Holzofen zu braten. In nicht einmal einer Stunde waren mehr als 100 Gäste durch ein eingespieltes Team bewirtet und allen hat es sehr gemundet. Als Draufgabe gab es noch Kaffee und Kuchen, die fleißige Damen der Pfarre gebacken haben.

Spontan haben auch ehemaligen Musikkollegen des Schwabegger Musikers Anton Selišnik aufgespielt. Von einem zum anderen Tisch gehend wurde bald gemeinsam gesungen und gelacht. Kinder und Jugendliche spielten währenddessen auf der Pfarrwiese Fussball, in dem sich v.a. ein französischsprachiger Vater mit seinen Kindern, die vor kurzem ein Haus in Schwabegg für die Sommermonate bezogen haben, hervorgetan hat.

Gruppeninspektor Hans Kuschei hat auf humorvolle Weise auch eine Hadntorte vom Gasthaus Hafner versteigert. Den Zuschlag bekam die Koschatstrasse 30 in Bleiburg, Herr Dr. Ferdinand Stefitz, der die Torte sogleich unter den anwesenden Gästen verteilen ließ. Möge diese unbeschwerte Erleben des Pfarrfestes trotz der unsicheren Zeiten noch lange weiterwirken.

5.Kritische Nachklänge und Randbemerkungen

IMG 20200907 SingenIhre Solidarität bekundete die Pfarre Schwabegg auch mit den Veranstaltern, die am gleichen Tag ohne zeitliche Konkurrenz ein alljährlich stattfindendes Volksmusikantentreffen bei der Filialkirche Heiligenstadt durchführten, welches die Pfarre Schwabegg durch kostenlose Zurverfügungstellung des Veranstaltungsortes und des notwendigen Stromanschlusses unterstützte. Diese Großzügigkeit der Pfarre wurde leider vom Veranstalter „medial“ nicht gewürdigt

Zu dem diesjährigen Pfarrfest gab es im Zusammenhang mit der sogenannten Coronakrise auch kritische Stimmen aus dem diözesanen Klerus, die die Durchführung des Pfarrfestes als einen unsolidarischen Akt gegenüber anderen Pfarren, die ihr Pfarrfest aus Sicherheitsgründen abgesagt haben, hinstellen wollten.

Doch wir haben diese Pfarren weder daran gehindert, ihr Pfarrfest so durchzuführen, wie es den gebotenen hohen Sicherheits- und Hygienemaßnahmen, die zur Zeit notwendig sind, entspricht. Wir haben jedoch gemeinsam diese Mühe auf uns genommen, und das war, wie das diesjährige Pfarrfest von Schwabegg gezeigt hat und immer noch zeigt, nicht vergeblich.

Zugleich ist das diesjährige Pfarrfest von Schwabegg auch ein überzeugendes Vorbild dafür geworden, wie auch „in Coronazeiten“ verantwortungsbewusst Gemeinschaft gelebt und gepflegt werden kann und soll.

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